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Physiognomie-Ausstellung in der Martinus-Bibliothek (bis 21.2.2014)

 Ein Porträt mit Kommentar aus der physiognomischen Sammlung von Johann Caspar Lavater, das bis 21. Februar 2014 in der Mainzer Martinus-Bibliothek zu sehen ist. Ein Porträt mit Kommentar aus der physiognomischen Sammlung von Johann Caspar Lavater, das bis 21. Februar 2014 in der Mainzer Martinus-Bibliothek zu sehen ist. © Bistum Mainz / Blum

Zu sehen sind unbekannte Fundstücke aus der Sammlung von Johann Caspar Lavater

Mainz. Bisher unbekannte Fundstücke aus der physiognomischen Sammlung des schweizer Geistlichen und Publizisten Johann Caspar Lavater (1741-1801) zeigt die Mainzer Martinus-Bibliothek in einer Kabinett-Ausstellung. Unter der Überschrift „Dass ich täglich hundert Gesichter sehe… - Lavater und die Physiognomik“ ist die Ausstellung bis zum 21. Februar 2014 während der Öffnungszeiten der Martinus-Bibliothek zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Die Physiognomik ist eine bereits in der Antike entwickelte Methode, vom Äußeren eines Menschen auf seinen Charakter zu schließen. Die Vernissage mit der Tübinger Literaturwissenschaftlerin Dr. Sabine Gruber, die die Ausstellung konzipiert hat, findet am Freitag, 15. November, um 18.15 Uhr in der Martinus-Bibliothek statt.

Bei einem Rundgang durch die Ausstellung für Journalisten am Donnerstag, 14. November, erläuterte Gruber, dass Lavater als Grundlage für seine physiognomischen Publikationen eine umfangreiche Sammlung mit Porträts und anderen Darstellungen von Personen und zwar aus Originalen, aber auch Kopien von Werken bekannter Künstler angelegt habe. Jeder Darstellung fügte Lavater einen Kommentar mit einer Deutung von Gesicht oder Gestalt an. Seine Interpretation seien jedoch nicht streng wissenschaftlich. Die vier Bände seiner „Physiognomischen Fragmente" seien Fragemente geblieben und ließen viel Interpretationsspielraum.

Lavater sei überzeugt davon gewesen, dass mit einer wachsenden physiognomischen Kenntnis auch die Menschenliebe wachse, sagte Gruber. „Lavater hat die Wissenschaft seiner Zeit zur Physiognomie gebündelt, ohne allerdings ein Fazit zu ziehen oder Kategorien zu bilden", betonte sie. Er sei ein christlicher Autor gewesen, der viel Erbauungsliteratur und religiöse Lebenshilfe geschrieben habe. „Er war aber auch durch seine Predigten in der Öffentlichkeit sehr präsent, weil er viele davon publiziert hat." Gruber hatte sich früher bereits mit Lavater als Tagebuchschreiber befasst. Die Ausstellung thematisiert außerdem auch die zeitgenössische Kritik an Lavaters physiognomischen Vorstellungen und spätere Entwicklungen physiognomischer Deutungsmuster. Darüber hinaus bietet die Schau eine Einführung in Lavaters Leben und Werk.

Der Direktor der Martinus-Bibliothek, Dr. Helmut Hinkel, wies darauf hin, dass der Teil von Lavaters Sammlung, der in der so genannten „Schlosserschen Bibliothek" des Frankfurter Juristen und Privatgelehrten Fritz Schlosser (1780-1851) in der Martinus-Bibliothek erhalten ist, durch die Ausstellung erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wird. Der Hauptbestand seiner Sammlung befindet sich heute in der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien. Weitere Teilbestände sind in mehreren europäischen Städten erhalten.

Hinweis: Martinus-Bibliothek - Wissenschaftliche Diözesanbibliothek im Priesterseminar Mainz - Grebenstraße 8 (Eingang), Augustinerstraße 34 (Post), 55116 Mainz, Tel.: 06131/266-222, Fax: 06131/266-387, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Internet: www.bistum-mainz.de/martinus-bibliothek - Öffnungszeiten: montags bis freitags von 9.00 bis 12.30 Uhr und von 13.30 bis 18.00 Uhr

Quelle: Bistum Mainz

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