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Kardinal Lehmann würdigte „Netzwerk Leben“

Diskussion zur Arbeit der Mainzer Bistumsinitiative "Netzwerk Leben" (v.l.n.r.): Andrea Keber, Sabine Strohmenger, Georg Diederich, Michael Ebling, Kardinal Karl Lehmann und Susanne Conrad Diskussion zur Arbeit der Mainzer Bistumsinitiative "Netzwerk Leben" (v.l.n.r.): Andrea Keber, Sabine Strohmenger, Georg Diederich, Michael Ebling, Kardinal Karl Lehmann und Susanne Conrad © Bistum Mainz / Blum

Bistumsinitiative für Frauen in Schwangerschaft und Not präsentierte seine Arbeit

Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hat „die vorbildliche Arbeit“ der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter der Bistumsinitiative „Netzwerk Leben“ gewürdigt. „Ich möchte allen sehr herzlich danken, die in diesen zwölf bis dreizehn Jahren haupt- und ehrenamtlich mitgewirkt haben, dieses ‚Netzwerk Leben’ in vielfältiger Weise auszubauen“, sagte er bei einer Veranstaltung von „Netzwerk Leben“ am Montag, 28. Oktober, im Erbacher Hof in Mainz.

Und weiter: „Die Beratung schwangerer Frauen, die zögern, das Kind auszutragen, ist ein ganz fundamentaler Auftrag auch für die Kirche von heute."  

Die Veranstaltung stand unter der Überschrift „Bistumsinitiative Netzwerk Leben - Aktuelle Entwicklungen" und stellte die Arbeit des Netzwerkes in Rheinhessen und Mainz in den Mittelpunkt. Eigene Projektstellen gibt es in diesem Gebiet in den Orten Alzey, Bingen, Bodenheim, Mainz und Worms. „Netzwerk Leben" ist eine Initiative des Bistums Mainz für Frauen in Schwangerschaft und in Notsituationen, die 2001 ins Leben gerufen wurde. Neben konkreten Angeboten für Frauen und Familien ist es auch ein Anliegen der Initiative, verlässliche und nachhaltige Angebote und Hilfen für Frauen und Familien sicher zu stellen.  

Lehmann betonte in seinem Impulsreferat zu Beginn des Tages, dass einem menschlichen Embryo bereits Personenwürde zukommt und er deswegen auch rechtlich geschützt werden müsse. Der Embryo sei „bereits ein individuelles menschliches Wesen, das ein eigenes Recht auf seine Existenz hat und Achtung verlangt. Deshalb erfordert dieses Wunder des Lebens auch rechtlichen Schutz." Der Kardinal nannte vier Grundargumente für den Lebensschutz bereits für frühe Embryonen: „die humanspezifische Entwicklung des Menschen als Mensch von Anfang an; die Potentialität zur vollständigen menschlichen Entwicklung hin; die Kontinuität der Entwicklung; das Verständnis der Individualität mit der Verschmelzung von Samen- und Eizelle, durch die eine für das Individuum einheitliche und vollständige genetische Information entstanden ist." 

Es sei „eine bleibende Verpflichtung, dass das Christentum von Anfang an die Abtreibung abgelehnt hat", sagte Lehmann. Er zitierte verschiedene Quellen aus der Frühzeit der Kirche, wo dies zum Ausdruck kommt. Daran werde deutlich, „dass die Christen mit ihrem Einsatz für das Leben des ungeborenen Kindes eine Aufgabe aus dem Urerbe des Christentum aufnehmen und ihr immer wieder in den verschiedenen Situationen gerecht werden müssen". 

In einer Gesprächsrunde zum Thema „Netzwerk Leben und Kinderschutz in Kirche und Gesellschaft" bezeichnete Lehmann die Pfarreien als „wichtige Horchposten", um die Nöte der Menschen wahrzunehmen. Der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling würdigte, dass das Bistum Mainz mit dem „Netzwerk Leben" den Ausstieg aus der Schwangerenkonfliktberatung „positiv gewendet" habe. Georg Diederich, Caritasdirektor des Caritasverbandes Worms, hob hervor, dass auch die ehrenamtlichen Mitarbeiter stets eine Ausbildung und Begleitung erhalten, „denn keiner soll unbegleitet anderen helfen". Wichtige Kooperationspartner für ihre Arbeit seien neben den Kindertagesstätten vor allem die Schulen sowie Frauen- und Kinderärzte, sagte Sabine Strohmenger, Netzwerk „Kinderschutz" im Landkreis Alzey- Worms. Andrea Keber, Pfarrgemeinderatsvorsitzende der Pfarrgruppe Nieder-Olm, hob hervor, „dass die Kirche zu den Menschen gehen muss. Das ist unser Auftrag." In Gesprächen mit „Netzwerk Leben" frage die Pfarrei nach Unterstützungsmöglichkeiten und setze dann Hilfsmaßnahmen um, wie etwa den Brotkorb, die Kleiderkammer, Schreibstube und ein Café. Moderiert wurde die Gesprächsrunde von der ZDF-Journalistin Susanne Conrad. 

Außerdem wurden im Gespräch mit Winfried Reininger vom Diözesancaritasverband verschiedene Projekte der Initiative „Netzwerk Leben" aus Mainz und Rheinhessen vorgestellt, etwa die Arbeit von Familienpaten, auch mit interkulturellem Hintergrund, „Gruppenarbeit mit Frauen nach der Geburt" des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) oder eine interaktive Übersichtskarte der pastoralen Kooperationen zu „Netzwerk Leben" im Dekanat Bingen. Kardinal Lehmann überreichte die „Netzwerk Leben"-Beauftragungen an Mitarbeiter aus Seelsorge und Caritas in den rheinhessischen Dekanaten. In seiner Begrüßung hatte der Mainzer Diözesancaritasdirektor, Domkapitular Prälat Hans-Jürgen Eberhardt, Kardinal Lehmann als „Gründungsvater" von „Netzwerk Leben" bezeichnet. Er hob hervor, dass die Begleitung und Förderung der Arbeit von „Netzwerk Leben" eine „wesentliche Aufgabe" des Diözesancaritasverbandes sei. 

Hinweis: www.bistum-mainz.de/netzwerk-leben

 

Quelle: Bistum Mainz

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