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Diagnose Kniearthrose – mit patientenindividuellen Verfahren Lebensqualität zurückgewinnen

Das Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie (ZOU) der Universitätsmedizin Mainz setzt bei der Behandlung von Kniearthrose auf ein neues, innovatives Verfahren: die Implantation von patientenindividuellen Knieimplantaten. Diese Implantate werden für jeden Patienten persönlich maßgefertigt. Dadurch bleibt bei der Operation mehr Knochensubstanz erhalten. Das neue Verfahren wirkt vielversprechend, denn es bringt einerseits eine schnellere Genesung mit sich und andererseits ein natürlicheres Kniegefühl und bessere Bewegungsmöglichkeiten. Dies ist das Ergebnis verschiedener wissenschaftlicher Studien, die jüngst auf dem Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) vorgestellt wurden.

Arthrose gilt weltweit als die häufigste Gelenkerkrankung bei erwachsenen Menschen. Sie bezeichnet einen Gelenkverschleiß, der vorwiegend im höheren Lebensalter auftritt, mittlerweile häufig aber auch jüngere Menschen betrifft. So leiden insbesondere immer mehr ältere Menschen an Erkrankungen der Kniegelenke wie der Kniegelenksarthrose. Wirken konservative und gelenkerhaltende Behandlungen wie beispielsweise Physiotherapie, Muskelaufbautraining, physikalische Therapie oder Medikamente nicht mehr, kann ein künstliches Kniegelenk Arthrose-Patienten zu neuer Lebensqualität verhelfen. Doch wie sich das künstliche Knie im eigenen Körper anfühlt, hängt maßgeblich von der Art des Implantats ab.

Im Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie (ZOU) der Universitätsmedizin Mainz kommen jetzt Knieimplantate zum Einsatz, die individuell auf die Anatomie des Patienten abgestimmt sind. „Diese neue Technik ist zukunftsweisend“, sagt Univ.-Prof. Dr. Philipp Drees, stellvertretender Direktor des ZOU und Leiter Orthopädie und Rheumaorthopädie, und fügt hinzu: „Bei einem traditionellen Kniegelenkersatz muss der Chirurg oft Kompromisse bei der Größenanpassung an das Gelenk machen und einen erheblichen Teil gesunden Knochenmaterials am Ober- und Unterschenkel entfernen. Neue, individuelle Kniegelenksysteme werden dagegen schon vor der Operation für jeden Patienten maßgefertigt; der Knochenverlust reduziert sich damit auf ein Minimum.“

Um individuelle Knieimplantate herzustellen, bedarf es im ersten Schritt computertomografischer (CT)-Aufnahmen des von Arthrose betroffenen Knies. Diese Bilddaten sendet die Klinik zum Hersteller nach Bedford in der Nähe von Boston (USA). Dort wird mit Hilfe von 3D-Druckern und modernster Computertechnik das individuelle Knieimplantat für den Patienten angefertigt. Des Weiteren stellt das in Boston beheimatete Unternehmen speziell dazugehörige Operationsinstrumente her, die zusammen mit dem individuellen Knieimplantat ein einzigartiges, nur für den jeweiligen Patienten gefertigtes System bilden. Nach etwa fünf Wochen erhält die Klinik das Implantat mit den Operationsinstrumenten. „Das Knieimplantat und der Knochen des Patienten passen folglich bereits vor Beginn der Operation nahezu perfekt zueinander“, so Prof. Drees.

Die patientenindividuellen Implantate gibt es als Teil- oder Total-Kniegelenkersatz. „Sie sind für die meisten an Kniearthrose leidenden Menschen geeignet, bei denen die Bein-Fehlstellung nicht mehr als 15 Grad beträgt und ergänzen damit auf perfekte Weise unsere Möglichkeiten in der Behandlung der Arthrose“, unterstreicht Prof. Drees. Für welchen Patienten das maßgefertigte Implantat in Frage kommt, ist von der jeweiligen Indikation abhängig.

 

Bildunterzeile: Der stellvertretende Direktor des ZOU und Leiter Orthopädie und Rheumaorthopädie an der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Philipp Drees, setzt auf die neue zukunftsweisende Technik zur Behandlung von Kniearthrose.

 

Pressekontakt

Oliver Kreft, Stabsstelle Kommunikation und Presse Universitätsmedizin Mainz,Telefon: 06131 17-7424, Fax: 06131 17-3496, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

  

Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.300 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. Mit rund 7.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Universitätsmedizin zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de

Authors: Universitätsmedizin Mainz

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