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Planspiel Schulalltag thematisiert Lernen und Lehren in komplexen Unterrichtsszenarien

Psychologisches Institut der Johannes Gutenberg-Universität Mainz bietet Lehramtsstudierenden realitätsnahe Unterrichtssimulation

08.05.2014

Die theoretische Ausbildung von Lehramtsstudierenden hat eine klare Struktur, vermittelt vielfältige Inhalte und lehrt situative Handlungsempfehlungen. Die volle Komplexität des Lehrberufs aber wird meist erst in den ersten praktischen Unterrichtsstunden deutlich: Da sitzen lebendige Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Vorkenntnissen in einer Klasse, die unterschiedlich viel Bereitschaft mitbringen, sich zu interessieren, sich anzustrengen. Sie haben unterschiedliche Gefühle, wenn sie an Schule und die Aufgaben, an ihre Mitschülerinnen und Mitschüler und nicht zuletzt über sich und ihren Platz im Klassenverbund nachdenken. Einige können oder wollen sich nicht konzentrieren, andere haben ihre Noten schon sicher und wieder andere glauben sowieso schon lange nicht mehr, dass sie durch eigene Anstrengung etwas ändern können. Und so erweist sich Unterricht als eine komplexe Aufgabe, die neben der Wissensvermittlung zusätzlich dadurch charakterisiert ist, dass stets Emotionen im Spiel sind, die das Nachdenken und Handeln aller Beteiligten positiv oder negativ beeinflussen.

Das Planspiel Schulalltag, das das Psychologische Institut der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) im Mai und Juni 2014 mit 45 Lehramtsstudierenden durchführt, bietet eine innovative Methode, diese Emotionen zugänglich zu machen und zu erkennen, wie und welche Emotionen in komplexen Situationen entstehen, welche Konsequenzen sie haben und welche Handlungs- und Regulationsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Im Rahmen der Unterrichtssimulation werden ausführliche eigene Erfahrungen zusammengetragen und ausgewertet, wobei theoretische und empirische Befunde der Psychologie zum Tragen kommen.

Unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Margarete Imhof, Dipl.-Psych. Elena Spaude und Dipl.-Psych. Susanna Türk von der Abteilung Psychologie in den Bildungswissenschaften am Psychologischen Institut der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist es das Ziel der Veranstaltung, Dimensionen der eigenen und fremden Emotionen wahrzunehmen, das individuelle Handlungsrepertoire zu erweitern und Möglichkeiten der Emotionsregulation kennenzulernen und auf ihre Wirkung auszuloten. Neu in diesem Semester ist die wissenschaftliche Aufarbeitung des Geschehens durch 12 Studierende der Bildungswissenschaften, die ihre Abschlussarbeiten zu diesem Thema schreiben werden.

Authors: Johannes Gutenberg-Universität Mainz

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