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Mainzer Wissenschaftler den Ursachen der Herzschwäche auf der Spur

Erste Zwischenergebnisse der MyoVasc-Studie bis Ende des Jahres erwartet

25.07.2014

Etwa 1,8 Millionen Menschen leiden in Deutschland nach Informationen der Deutschen Herzstiftung unter einer Herzschwäche. Mit einer groß angelegten Beobachtungsstudie, der sogenannten MyoVasc-Studie, wollen Mediziner der Universitätsmedizin Mainz neue Ansätze für Prävention, Diagnostik und Therapie der Herzschwäche schaffen. Außergewöhnlich an diesem Projekt sind die detaillierte und umfassende Charakterisierung der Patienten und die umfassende Sammlung von Biomaterialien. Konkret lautet das Ziel, mittels des sogenannten "deep phenotyping" die multikausalen Ursachen der Erkrankung zu untersuchen und damit die komplexen molekularen Mechanismen besser zu verstehen. Die Studienleiter, Univ.-Prof. Dr. Philipp Wild und Univ.-Prof. Dr. Thomas Münzel, konnten jetzt mit Doris Fessel die tausendste Teilnehmerin begrüßen. Erste Zwischenergebnisse zur Studie werden bis Ende des Jahres erwartet.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Universitätsmedizin Mainz untersuchen im Rahmen des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK), Standort RheinMain, die Herzinsuffizienz. Es geht darum, die Ursachen für den Verlauf der Erkrankung zu entschlüsseln und damit letztendlich die Grundlagen für Diagnostik und Behandlung zu verbessern. Im Rahmen der groß angelegten MyoVasc-Studie werden rund 3.000 Patientinnen und Patienten mit Herzinsuffizienz – mit und ohne Symptome beziehungsweise Beschwerden – untersucht. In einer fünfstündigen Untersuchung erfolgt die Erfassung von Lebenslauf, Erkrankungen, Lebensstil, Persönlichkeit und Umweltfaktoren, die einen Einfluss auf das Auftreten und den Verlauf der Erkrankung haben können. Darüber hinaus gibt es eine umfassende Diagnostik des Herz-Kreislauf-Systems auf Basis neuester technischer Untersuchungsmethoden. Hierzu gehört auch die Gewinnung von verschiedensten Biomaterialien, um langfristig den Einfluss von Genetik und molekularen Prozessen untersuchen zu können. Zur Langzeitbeobachtung wird in jährlichen Abständen mit den Studienteilnehmern Kontakt aufgenommen, um den Verlauf der Erkrankung zu beurteilen.

"Wir freuen uns sehr, dass die Studie so gute Resonanz findet und wir heute mit Frau Fessel die tausendste Teilnehmerin der Studie begrüßen können. Die umfassende Biodatenbank der MyoVasc-Studie wird uns helfen, das medizinische Verständnis der Herzinsuffizienz zu erweitern", erklären die Studienleiter Univ.-Prof. Dr. Philip Wild, Leiter der Präventiven Kardiologie und Medizinischen Prävention in der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz, und Univ.-Prof. Dr. Thomas Münzel, Direktor der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik. Univ.-Prof. Dr. Tommaso Gori, der im Rahmen des Projekts die Wechselwirkung zwischen Gefäß- und Herzfunktion untersuchen wird, ergänzt: "Die MyoVasc-Studie wird uns helfen, zahlreiche wissenschaftliche Fragestellungen zur Erkrankung zu bearbeiten."

Für die Patientin, Doris Fessel, ist die Teilnahme selbstverständlich: "Mit Hilfe der durch die Studie gewonnenen Erkenntnisse bekomme ich Informationen über meinen eigenen Gesundheitszustand, und es kann später auch anderen Menschen geholfen werden."

Authors: Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Lesen Sie mehr http://www.uni-mainz.de/presse/61453.php

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