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Universitätsmedizin Mainz als überregionales Traumazentrum rezertifiziert

Optimierte Erstversorgung von Schwerverletzten durch TraumaNetzwerk Mainz-Rheinhessen

24.11.2014

Die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. (DGU) hat der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) erneut den Status als überregionales Traumazentrum im TraumaNetzwerk DGU® zur Behandlung von Schwerverletzten bescheinigt. Die Rezertifizierung gilt für die nächsten drei Jahre. Das von der DGU mit der Reauditierung beauftragte Unternehmen lobte in seinem Auditbericht insbesondere die Teambildung rund um den schwerverletzten Patienten und das berufsübergreifende Simulationstraining als bundesweit einzigartig. Ziel des TraumaNetzwerks ist es, die Behandlungsqualität flächendeckend zu standardisieren und zu sichern sowie die Behandlung schwerverletzter Patienten in Deutschland zu optimieren. Die erstmalige Zertifizierung der Universitätsmedizin Mainz und seines Zentrums für Orthopädie und Unfallchirurgie als überregionales Traumazentrum für die Region Mainz-Rheinhessen fand im Jahr 2012 statt.

Pro Jahr erleiden rund 35.000 Menschen in Deutschland schwere oder schwerste Verletzungen. Betroffen sind meist Weichteilstrukturen, innere Organe, Knochen und Gelenke. Weitere Unfallfolgen, wie Schock, Organversagen oder Sepsis treten ebenfalls sehr häufig auf. "Um bei Schwerstverletzten langfristige Schäden vermeiden zu können, ist es wichtig, den Patienten binnen kürzester Zeit adäquat zu behandeln. Im Notfall zählt jede Minute", so die Vorstandsvorsitzende und Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. Babette Simon. "Das TraumaNetzwerk zeigt, wie strategische Kooperationen und Netzwerke dem Patientenwohl dienen können."

Schnellere Diagnostik und höhere Überlebensrate der Patienten – das sind die zwei zentralen Erfolge des TraumaNetzwerks Mainz-Rheinhessen. Die Universitätsmedizin Mainz entspricht als Haus der Supramaximalversorgung den Kriterien für die höchste Versorgungsstufe im Netzwerk und hat damit wesentlich zu diesen Erfolgen beigetragen. Seit der Gründung des hiesigen TraumaNetzwerks im Jahr 2012 hat das Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie jährlich rund 100 schwerstverletzte Patienten behandelt, die über das TraumaNetzwerk koordiniert eingeliefert wurden. Darüber hinaus haben die Teams der Universitätsmedizin Mainz pro Jahr rund 550 potentiell schwerstverletzte Patienten im Schockraum untersucht.

Die stärkere Vernetzung der Krankenhäuser der drei unterschiedlichen Versorgungsstufen in der Region hat sich bewährt. Durch verbesserte Kommunikation, abgestimmte Versorgungsstandards und qualitätsgestützte Kooperation ist es gelungen, den Patiententransfer schneller, transparenter und damit reibungsloser zu gestalten. Alle beteiligten Kooperationspartner haben optimierte und vereinheitlichte Prozessabläufe etabliert. Sowohl die lokalen, wie die regionalen als auch die überregionalen Zentren sind teleradiologisch an das TraumaNetzwerk angeschlossen und so miteinander verbunden. Das hat den Vorteil, dass die Ergebnisse der bildgebenden Diagnostik – Röntgenbilder und dergleichen – den Teams der Universitätsmedizin Mainz bereits zur Verfügung stehen, noch bevor der Patient überhaupt eingetroffen ist. Die weiteren Schritte für die Versorgung des Patienten, wie beispielsweise die Vorbereitung des OP-Raums inkl. Materialien und Medikamente sowie erste Fallbesprechungen können daher frühzeitig stattfinden.

Die Universitätsmedizin Mainz zeichnet sich in diesem Netzwerk insbesondere durch eine exzellente Ausbildung und eine hervorragende Zusammenarbeit der beteiligten Bereiche und Berufsgruppen aus. "Unsere hausinternen interdisziplinären und interprofessionellen Schockraumsimulationen haben unseren Teams noch mehr Sicherheit gegeben", so der Koordinator des TraumaNetzwerks Mainz-Rheinhessen und Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie im Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie der Universitätsmedizin Mainz, Dr. Sebastian Kuhn. "Auch die Etablierung von Qualitätszirkeln sowie von sogenannten Morbiditäts- und Mortalitäts-Konferenzen hat unser Versorgungsniveau weiter gesteigert", erläutert der Direktor des Zentrums für Orthopädie und Unfallchirurgie der Universitätsmedizin Mainz und Sprecher des TraumaNetzwerks Mainz-Rheinhessen, Prof. Dr. Dr. h. c. Pol M. Rommens. Die Universitätsmedizin Mainz belegt ihre Kompetenz als überregionales Traumazentrum zudem als Anbieter einer teamorientierten Ausbildung für die Primärversorgung von Unfallverletzten, dem sogenannten European Trauma Course (ETC).

Das TraumaNetzwerk Mainz-Rheinhessen ist ein Verbund von Kliniken zur hochqualitativen Erstversorgung von Schwerverletzten. Durch eine Versorgungskaskade mit klar geregelten Abläufen innerhalb des Netzwerks und kurzen Kommunikationswegen erfahren die Patienten je nach Verletzungsart und -schwere eine adäquate Behandlung. Lokale Kreiskrankenhäuser und kleinere Kliniken übernehmen die Basisversorgung etwa bei Frakturen oder Schnittwunden, größere regionale Traumazentren werden bei komplexeren Verletzungen von den Rettungsdiensten angefahren und Schwerstverletzte kommen ohne Zeitverlust zu den hochspezialisierten Teams der Universitätsmedizin Mainz.

Das TraumaNetzwerk Mainz-Rheinhessen ist gekennzeichnet durch die ausgewiesene fachliche Qualität und die permanente Verfügbarkeit der Fachkompetenz von eingespielten Teams sowie der problemlosen Zusammenarbeit in der Versorgung Schwerverletzter. Die Netzwerkpartner dokumentieren einheitlich und arbeiten kritisch ihre Leistungen klinisch-wissenschaftlich auf. Sie nehmen verbindlich an Fortbildungen und am Trauma Register teil. Im Verbund verfügt das TraumaNetzwerk Mainz-Rheinhessen über die für die Zertifizierung notwendigen Ausstattungsmerkmale wie beispielsweise Hubschrauberlandeplatz, Schockraum, Computertomographie und weitere bildgebende Diagnostik, Operationskapazität, Intensivstation sowie Transfusionszentrale. In Deutschland haben sich bisher 49 Traumanetzwerke mit 643 DGU-zertifizierten Traumazentren etabliert.

Authors: Johannes Gutenberg-Universität Mainz

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