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Universitätsmedizin Mainz bietet optimale Versorgung bei Risikoschwangerschaften

Neue Station für werdende Mütter mit Schwangerschaftskomplikationen eingerichtet

04.04.2014

Um Frauen mit erhöhtem Risiko für eine Frühgeburt optimal versorgen zu können, hat die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) eine Station für werdende Mütter mit Schwangerschaftskomplikationen eingerichtet. Seit Inbetriebnahme der Station in der Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Frauenkrankheiten im Oktober 2013 sind 90 Frühgeborene vor der 36. Schwangerschaftswoche, davon 25 mit einem Geburtsgewicht unter 1.500 Gramm, auf dieser Station vorgeburtlich betreut worden und im Kreißsaal der Universitätsmedizin Mainz zur Welt gekommen. In Mainz ist ausschließlich die Universitätsmedizin als Perinatalzentrum Level I für Behandlung risikoschwangerer Frauen mit den genannten Schwangerschaftskomplikationen und deren Frühgeborene zuständig.

Vorzeitige Wehentätigkeit oder vorzeitiger Blasensprung vor der 36. Schwangerschaftswoche sind klassische Begleiterscheinungen einer Risikogeburt. Gefahr für Mutter und Kind besteht aber auch bei hypertensiven Schwangerschaftserkrankungen, die mit massivem Bluthochdruck einhergehen und bei etwa sieben Prozent aller Schwangerschaften vorkommen. Bei diesen Erkrankungen kann es zu einem verminderten kindlichen Wachstum sowie Leber- und Nierenfunktionsstörungen kommen. Nicht minder gefährlich ist eine akute Plazentainsuffizienz, bei der der Mutterkuchen in seiner Funktion eingeschränkt und das Kind akutem Sauerstoffmangel ausgesetzt ist.

Bei den genannten Schwangerschaftskomplikationen ist das Risiko einer Frühgeburt sehr hoch. Die neu eingerichtete Station F4 wurde mit dem Ziel etabliert, Risikoschwangere mit ebendiesen Problemen optimal zu versorgen. Die sechs Betten der Station verfügen alle über ein CTG, ein Gerät zur Herzton-Wehen-Schreibung. Betreut werden die Patientinnen durch Hebammen und erfahrene Geburtshelfer aus dem Kreißsaal. Direkt nebenan befindet sich die Neugeborenen-Intensivstation. Von dort kann rund um die Uhr ein spezialisiertes Team zur Erstversorgung der Frühgeborenen hinzugezogen werden. "Bereits vor der Geburt sprechen sich Geburtshelfer und Kinderärzte ab, werden Mütter und Väter über die eventuell erforderliche Behandlung ihres Kindes informiert", berichtet Univ.-Prof. Dr. Eva Mildenberger, Leiterin des Bereichs Neonatologie und Intensivmedizin des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsmedizin Mainz.

"Uns war es besonders wichtig, diese Patienten einerseits in räumlicher Nähe zum Kreißsaal und zur Neugeborenen-Intensivstation unterbringen zu können. Andererseits war es unser Anspruch, sie abseits der lebendigen Unruhe einer Wochenstation, wo junge Mütter mit ihren Babys untergebracht sind, zu betreuen", erklärt Dr. Doris Macchiella, Oberärztin an der Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Frauenkrankheiten der Universitätsmedizin Mainz.

"Im ersten halben Jahr seit Eröffnung der Station F4 sind in unserer Klinik 90 Frühchen zur Welt gekommen. In fast allen Fällen haben wir dort bei den werdenden Müttern – nach der Aufnahme über den Kreißsaal – eine Lungenreifungsprophylaxe durchgeführt", so Prof. Dr. Gerald Hoffmann, kommissarischer Direktor der Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Frauenkrankheiten, .

Auch werden auf der Station F4 Frauen nach einem Kaiserschnitt in den ersten Stunden nach der Geburt überwacht und können schon dort die ersten Stunden im engeren Familienkreis verbringen. Anschließend werden sie auf die Wochenstation verlegt. In der Vergangenheit waren die Risikoschwangeren entweder auf der Wochenstation oder auf einer anderen Station untergebracht. "Das bedeutete auch immer wieder Verlegungen im Kreißsaal zur Abklärung von Auffälligkeiten. Dies entfällt mit der neuen Station", so Hoffmann. "Auch die Tatsache, dass Frauen nach einem Kaiserschnitt heute in familienfreundlicher Umgebung betreut werden können und nur in medizinisch begründeten Einzelfällen auf unserer intensiven Überwachungsstation betreut werden müssen, ist für alle Beteiligten eine wesentliche Bereicherung."

Authors: Johannes Gutenberg-Universität Mainz

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