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Carl Djerassi erhält Ehrendoktorwürde der Universitätsmedizin Mainz

Die Universitätsmedizin Mainz ernennt am 17. Juni Carl Djerassi zum Ehrendoktor. Der Biochemiker, Erfinder der Antibabypille und Literat Carl Djerassi ist seit fast zehn Jahren insbesondere mit dem Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin der Universitätsmedizin Mainz verbunden. Die Auszeichnung für sein Leben und Werk erhält er im Rahmen der Auftaktveranstaltung des Graduiertenkollegs „Life Sciences, Life Writing: Grenzerfahrungen menschlichen Lebens zwischen biomedizinischer Erklärung und lebensweltlicher Erfahrung“. Dieses bereichert er mit einem Workshop zu seinem Konzept „Science in fiction“. Die Veranstaltung findet statt am 17. Juni um 18 Uhr im Hörsaal der Chirurgie (Gebäude 505H, Universitätsmedizin Mainz, Langenbeckstr. 1, 55131 Mainz) die. Alle Interessierten sind herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei.

Carl Djerassi ist ein international renommierter Biochemiker. Er war maßgeblich an der Entwicklung der Pille beteiligt und hat damit einen Meilenstein der Medizingeschichte geschaffen. Seit mehreren Jahrzehnten bearbeitet er literarisch die Projektionsfläche, auf der sich Individuum, Lebenswissenschaften und Biomedizin begegnen. Damit erschließt er einen neuen Zugang zum wechselseitigen Verhältnis zwischen dem Leben und den Lebenswissenschaften.

Bereits im Mai 2005 hatte er das Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin der Universitätsmedizin Mainz besucht und mit Doktoranden über die Geschichte, soziale Wahrnehmung und die ethische Dimension der Reproduktionsmedizin diskutiert. Für die Teilnehmer des neuen Graduiertenkollegs sowie für alle anderen Interessierten hält er am 17. Juni einen Vortrag über sein Konzept „Science in fiction“ und liest auszugsweise aus seinem Werk.

Die Verbindung zum Mainzer Institut entstand über eine Gastdozentur an der Stanford University des heutigen Leiters des Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Norbert W. Paul.

  

Über Carl DjerassiCarl Djerassi wurde am 29. Oktober 1923 in Wien als Sohn eines jüdischen Ärztepaares geboren. Er emigrierte mit seiner Mutter unter der Bedrohung des Nationalsozialismus in die USA, wo er nach der Schulzeit am Kenyon College und der Universitiy of Wisconsin seine akademische Ausbildung mit Auszeichnung absolvierte. Carl Djerassi ist Chemiker wie auch Schriftsteller von Weltrang. Luis E. Miramontes und Djerassi gelang es Anfang der 1950er Jahre als Forscher für Syntex S.A. in Mexiko-Stadt, das Sexualhormon Norethisteron, ein Gestagen, künstlich herzustellen. Mit Gregory Pincus und John Rock entwickelten sie damit 1951 die erste Antibabypille. Er selbst nennt sich in seiner Autobiografie die „Mutter der Pille“, da er sich selbst nur als chemischer Erfinder der Pille sieht. Seit 1959 lehrt Djerassi an der Stanford University. Als Wissenschaftler brachte er es auf 1200 Veröffentlichungen.

Seite Mitte der 1980er Jahre arbeitet er literarisch und begründete die neue Romangattung „Science-in-fiction“, in der er die vier Bücher Cantons Dilemma, Das Bourbaki Gambit, Menachems Same und NO veröffentlicht hat. Sein Theaterstück „Vorspiel“ befasst sich mit Hannah Arendt, Walter Benjamin sowie Theodor und Gretel Adorno. Das Stück wurde in Buchform in englischer, deutscher und spanischer Sprache veröffentlicht.

Nicht nur über dieses Stück ist Carl Djerassi der Rhein-Main-Region und Mainz verbunden. Er hat die Universitätsmedizin Mainz bereits 2005 besucht und am Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin einen Workshop, eine öffentliche Vorlesung sowie eine szenische Aufführung im Frankfurter Hof gehalten.

 

Weitere Informationen unter www.grk-grenzerfahrungen.desowie unter http://www.unimedizin-mainz.de/presse/pressemitteilungen/aktuelle-mitteilungen/newsdetail/article/siri-hustved.html

 

Als Vertreter der Presse sind Sie herzlich willkommen.

 

Die Veranstaltungen finden Sie auch auf unserem YouTube-Kanal:www.youtube.com/UnimedizinMainz

 

Kontakt: Claudia Buir, Coordinator Graduate School Life Sciences - Life Writing, Coordinator International Programs;Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin der Universitätsmedizin Mainz,Telefon 06131  17-9518, Fax 06131  17-9479, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

Pressekontakt Barbara Reinke, Stabsstelle Kommunikation und Presse Universitätsmedizin Mainz,Telefon 06131  17-7428, Fax 06131  17-3496, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

Über die Lebenswissenschaften Spätestens seit Mitte des 20. Jahrhunderts sind die Lebenswissenschaften zentral für unser Verständnis von der Welt und dafür, was es bedeutet, Mensch zu sein. Die Einbettung des Menschen in einen soziokulturellen Kontext einerseits und in eine Sphäre der Materialität andererseits hat historisch die Differenzierung der Wissenschaften in Natur- und Geisteswissenschaften, später die Lebenswissenschaften, Sozial- und Kulturwissenschaften beflügelt. In der Biomedizin, die mit wissenschaftlichen Methoden das menschliche Leben erklärt und erhält, hat sich aus der Suche nach rationalen Begründungen für Entscheiden und Handeln ein deutlicher Fokus auf naturwissenschaftliche Erklärungsmodelle als dominante Perspektive auf den Menschen als Organismus ergeben. Im Kontrast dazu haben sich die Geistes- und Kulturwissenschaften ebenfalls seit etwa Mitte des 20. Jahrhunderts verstärkt mit der Rolle des Individuums und seiner vielfältigen Zugänge zur Welt befasst.

 

Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz  Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.500 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. Mit rund 7.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Universitätsmedizin zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de

 

 

 

Authors: Universitätsmedizin Mainz

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