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Demenzstrategie Rheinland-Pfalz

Das Motto des diesjährigen Welt-Alzheimertages lautet „Jeder kann was tun“. Gesundheits- und Sozialminister Schweitzer setzt ein deutliches Signal und stärkt die Demenzstrategie des Landes, die sich bereits seit 2003 für eine verbesserte Versorgung und gute Begleitung von Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen einsetzt. Um diese Prozesse nachhaltig zu sichern und die rheinland-pfälzische Demenzstrategie weiterzuentwickeln, hat Minister Schweitzer im August 2013 ein Expertenforum Demenz berufen und beauftragt, Empfehlungen zu erarbeiten.

In diesem Gremium haben sich rheinland-pfälzische Expertinnen und Experten aus den Bereichen der Medizin, der Pflege, der Selbsthilfe, der Beratung, der Leistungsträger und Leistungserbringer sowie der kommunalen Verwaltung mit den vorhandenen Angeboten und Strukturen auseinandergesetzt. Das Expertenforum hat seine Arbeit beendet und dem Minister einen umfassenden Bericht mit Empfehlungen für eine gute medizinische und pflegerische Versorgung sowie Beratung und Unterstützung von an Demenz erkrankten Menschen vorgelegt.

„Bei der Weiterentwicklung meiner Demenzstrategie ist mir wichtig, das Wissen und die Erfahrungen aus der Praxis und besonders die Belange der betroffenen Menschen zu berücksichtigen“, unterstrich Minister Schweitzer. Hier habe das Expertenforum Demenz hervorragende Arbeit geleistet. Der Bericht zeige, dass die Expertengruppe gemeinsame Prioritäten gesetzt und besonders die Perspektive der betroffenen Menschen und deren Angehörige in den Blick genommen habe.

Ein Leben mit Demenz ist für die Betroffenen, ihre Familien, Freunde und Nachbarn mit vielen schwierigen Situationen verbunden und häufig auch mit großen persönlichen Herausforderungen. In Deutschland leben derzeit rund 1,5 Millionen Menschen mit Demenz, in Rheinland-Pfalz sind es rund 80.000.

„Wenn wir auch noch nicht wissen, wie wir Demenzen heilen können, können wir zumindest gute Bedingungen schaffen, um Menschen mit Demenzerkrankung in Rheinland Pfalz eine gute Lebensqualität zu ermöglichen. Deshalb haben wir als Expertinnen und Experten Qualitätsindikatoren erarbeitet und sowohl übergeordnete als auch sehr fachspezifische Empfehlungen für eine gute Demenzversorgung verfasst. Diese Empfehlungen sind aus unserer Sicht ein grundlegender Beitrag zur Sicherung und Weiterentwicklung einer flächendeckenden guten Demenzversorgung in Rheinland-Pfalz“, erklärte Prof. Dr. Andreas Fellgiebel von der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie und wissenschaftlicher Leiter des Expertenforums Demenz.

Die Expertinnen und Experten schlagen vor, die Demenzversorgung in ganz unterschiedlichen Bereichen anhand der erarbeiteten Qualitätsindikatoren unter anderem daran zu messen, wie eng sie an den Wünschen und Bedürfnissen von Menschen mit Demenz ausgerichtet ist. Wesentlich ist aus Sicht der Expertengruppe auch, ob eine professionell gestützte Angehörigenarbeit geleistet wird, wie gut die Versorgungsangebote regional vernetzt sind und wie demenzfreundlich das Klima in der Kommune ist. Die zentralen Botschaften der Empfehlungen beziehen sich damit auf die Sensibilisierung der Gesellschaft für Menschen mit Demenz und ihre Bedürfnisse, auf ihre Beteiligung und Selbstbestimmung.

„Eine gute Begleitung von Menschen mit Demenz und ihren persönlichen Unterstützungsnetzwerken kann am besten im kleinräumigen vertrauten Quartier gelingen. Wir brauchen eine demenzfreundliche und sorgende Gemeinschaft, in der sich die Menschen umeinander kümmern und Teilhabe gelebte Wirklichkeit ist“, sagte Minister Schweitzer. Dazu gehöre der selbstverständliche Austausch zwischen den Generationen und Professionen ebenso wie nachbarschaftliche Hilfe und bürgerschaftliches Engagement. In Rheinland-Pfalz gebe es bereits eine Fülle von Angeboten, um die Lebensqualität von Menschen mit Demenz in allen Stadien der Erkrankung zu fördern, betonte der Sozialminister.

Minister Schweitzer kündigte an, die vorhandenen Angebote und Projekte im Hinblick auf die Empfehlungen des Expertenforums zu überprüfen und ein Landesgremium Demenz zur Fortführung der erfolgreichen interdisziplinären Zusammenarbeit einzurichten. Ziel sei die gemeinsame und nachhaltige Verantwortung für die Lebensbedingungen von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen.

Der Bericht des Expertenforums steht als Download zur Verfügung unter www.msagd.rlp.de/demenzstrategie

 

Pressekontakt:

 

MINISTERIUM FÜR SOZIALES, ARBEIT, GESUNDHEIT UND DEMOGRAFIE

Mainz, 9. September 2014

Nr. 131-4/14

Verantwortlich (i.S.d.P.)

Johanna Hooß

Pressesprecherin

Telefon 06131 16-2377

Telefax 06131 16-2373

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Authors: Universitätsmedizin Mainz

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