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Kardiologie der Universitätsmedizin Mainz zählt zu den weltweit zehn größten Zentren für die minimal-invasive Therapie bei undichten Mitralklappen

Mit dem Ziel, die Undichtigkeit der Mitralklappe im Herzen zu beheben, haben Kardiologen der Universitätsmedizin Mainz seit Mitte 2010 bei knapp 200  Patienten eine  Schlüsselloch-Mitralklappenreparatur durchgeführt. Damit zählt die Universitätsmedizin für diesen minimal-invasiven Therapieansatz aktuell zu den zehn größten Zentren weltweit. Das Verfahren gilt als äußerst schonend und kann eine herkömmliche Operation am offenen Herzen ersetzen. Diese innovative Methode hat insbesondere bei Risikopatienten hohes Erfolgspotential, die aufgrund von Alter und Vorerkrankungen eigentlich als nicht mehr operabel gelten.

Die Undichtigkeit (Insuffizienz) der Mitralklappe ist ein Phänomen, das besonders oft ältere Menschen betrifft. Bei diesem schweren Herzklappenfehler muss das Herz deutlich mehr arbeiten, und es kann zur Schädigung des Herzmuskels kommen. Noch vor wenigen Jahren war ein herzchirurgischer Eingriff das letzte Mittel, sobald die Undichtigkeit ein bedrohliches Ausmaß angenommen hatte und eine medikamentöse Behandlung nicht mehr ausreichte. Doch bei älteren Patienten kann eine herkömmliche Operation ein zu großes Risiko darstellen. Bei diesen Hochrisikopatienten lässt sich die Undichtigkeit der Mitralklappe jedoch auf minimal-invasivem Weg beheben.

„Über eine nur 0,8 cm große Punktion der Vene in der Leiste schieben wir einen Katheter ins Herz und platzieren dann an der richtigen Stelle einen MitraClip. Der unter Vollnarkose durchgeführte Eingriff dauert nur zwischen 60 und 120 Minuten“, sagt der stv. Leiter Interventionelle Klappentherapie mit Schwerpunkt Mitralklappentherapie, Dr. Ralph Stephan von Bardeleben, und fügt hinzu: „Kurz nach dem Eingriff sind mehr als 95 Prozent der Patienten ansprechbar und können auf eine Monitorstation verlegt werden.“ Die Erfolgsrate des Eingriffs liegt an der Universitätsmedizin Mainz bei über 99 Prozent – drei Prozent über dem europäischen Durchschnitt des Access EU-Registers – was die hohe Qualität der kardiologischen Arbeit in Mainz unterstreicht.

Dass es einen grundsätzlich hohen Bedarf für neue Therapieverfahren bei Mitralklappenundichtigkeit gibt, verdeutlicht der Herzklappenbericht der europäischen Gesellschaft für Kardiologie von 2007. Daraus geht hervor: Bis zu 50 Prozent der symptomatischen schweren Mitralklappeninsuffizienzen werden aufgrund von Alter, Nebenerkrankungen und Sterblichkeitseinschätzung sowie Gebrechlichkeit nicht behandelt. Unbehandelte schwere Herzklappenfehler führen aber zu Luftnot, Verschlechterung der Herzfunktion, Vergrößerung der Herzkammern und teilweise zu einem vorzeitigen Tod. „Mit der neuen Kathetertechnik haben wir das bereits umfangreiche chirurgische Angebot um das Spektrum von fast inoperablen Patienten sinnvoll erweitert“, sagt Univ.-Prof. Thomas Münzel, Direktor der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik an der Universitätsmedizin Mainz. „Dass wir zu den zehn größten Zentren für diese erst seit 2008 existierende OP-Methode gehören, unterstreicht, dass wir unserem Anspruch an stetiger Erweiterung unserer medizinischen Kompetenz gerecht werden“, so die Vorstandsvorsitzende und Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. Babette Simon.

Das größte Zentrum aus den USA für diesen Eingriff ist gegenwärtig das universitäre Cedars-Sinai Heart Institute mit Sitz in Los Angeles. Dort sind bislang rund 200 Patienten auf diese Weise operiert worden. In den USA ist die Katheter-Methode erst seit Oktober 2013 von der FDA zugelassen.

Die neuesten Langzeitdaten, diskutiert auf dem Amerikanischen Kardiologenkongress (ACC) in Washington im März 2014, zeigen einen mit herkömmlichen chirurgischen Eingriffen in etwa vergleichbaren Langzeiteffekt der MitraClip-Therapie: Sowohl die Herzgröße als auch Herzfunktion sprechen für eine stabile und sichere Eingriffstechnik dieser neuen Methode.

Die hohe Qualität der an der Universitätsmedizin Mainz vorgenommenen Eingriffe bestätigt auch das unabhängige in Ludwigshafen ansässige Transkatheter-Mitralklappeninterventionsregister (TRAMI). Es handelt sich dabei um das weltweit größte Register mit rund 1365 Patientendaten. Dieses Register erfasst unter anderem das Überleben der Hochrisiko-Patienten, die sich diesem Eingriff unterzogen haben, mit einem Überleben von circa 96 Prozent nach 30 Tagen und weiteren telefonischen Kontrollen nach einem Jahr und fünf Jahren. Außerdem erfolgt eine Überprüfung der körperlichen Verfassung der Patienten. „Die Zentren-unabhängige Nachbeobachtungsrate von fast 100 Prozent der prospektiven Kohorte gibt neue Einblicke in die Effektivität und die hohe Sicherheit dieses Therapieverfahrens“, erläutert der lokale Principal Investigator, Prof. Ulrich Hink, aus Mainz. 

 

Bildunterzeile: Kathetergestützte Mitralklappentherapie in der Kardiologie der Universitätsmedizin Mainz: Der Direktor der Klinik, Prof. Dr. Thomas Münzel, mit dem Interventionsteam der Oberärzte Prof. Dr. Ulrich Hink und Dr. Ralph Stephan von Bardeleben (v.l.n.r.) (Foto: Peter Pulkowski, Universitätsmedizin Mainz) Das Foto lässt sich unentgeltlich verwenden

Kontakt: Univ.-Prof. Dr. med. Ulrich HinkLeiter Interventionelle KlappentherapieII. Med. Klinik und PoliklinikTelefon 06131 172230E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Dr. med. Ralph Stephan von BardelebenStv. Leiter Interventionelle Klappentherapie – MitralklappentherapieII. Med. Klinik und Poliklinik)Telefon 06131 172892E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Pressekontakt Oliver Kreft, Stabstelle Kommunikation und Presse Universitätsmedizin Mainz,Telefon 06131  17-7424, Fax 06131  17-3496, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige Einrichtung dieser Art in Rheinland-Pfalz. Mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen sowie zwei Einrichtungen der medizinischen Zentralversorgung – die Apotheke und die Transfusionszentrale – gehören zur Universitätsmedizin Mainz. Mit der Krankenversorgung untrennbar verbunden sind Forschung und Lehre. Rund 3.500 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz kontinuierlich ausgebildet. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de

Authors: Universitätsmedizin Mainz

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