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Deutlicher Anstieg bei der Spende von Hornhäuten in 2013

Während die Zahl der Organspenden sonst stark sinkt, wurden im Vergleich zum Vorjahr an der Hornhautbank des Landes Rheinland-Pfalz 2013 19,5 Prozent mehr Hornhäute gespendet: Den 563 in 2012 gespendeten Hornhäuten stehen in 2013 insgesamt 673 Hornhautspenden gegenüber. Davon sind nicht alle für eine Transplantation geeignet. Die Hornhautbank in Mainz ist eines der größten Zentren Deutschlands auf diesem Gebiet. An der Augenklinik der Universitätsmedizin Mainz selbst wurden 127 Transplantationen durchgeführt (in 2012 waren es 103). 230 für eine Transplantation geeignete Hornhäute vermittelte die Hornhautbank im letzten Jahr an andere Transplantationszentren (in 2012: 209).

Was für die Organspende gilt, gilt auch für die Hornhautspende: Die Zahl der Spender ist zu gering im Vergleich zum medizinischen Bedarf. „Bis zu 8.000 Patienten stehen in Deutschland für eine Hornhauttransplantation auf der Warteliste. Jährlich erfolgen bundesweit allerdings nur rund 4.800 Eingriffe. Umso erfreulicher ist es, dass die Hornhautbank der Universitätsmedizin Mainz die Zahl der Hornhautspenden deutlich steigern konnte. Somit leisten wir einen wichtigen Beitrag, um den Bedarf Deutschland zu decken“, sagt der Direktor der Augenklinik, Univ.-Prof. Dr. Norbert Pfeiffer.

Eine Hornhautspende benötigen in erster Hinsicht Personen mit einer Verletzung oder Erkrankung der Hornhaut, die zu einer Eintrübung der Hornhaut führt. Eine Eintrübung kann aber auch infolge einer Infektion oder altersbedingt auftreten. So sieht der Patient durch die getrübte Hornhaut nichts, obwohl der Rest des Auges meist völlig gesund ist. „Mit einer Hornhaut, die einem verstorbenen Menschen entnommen wird, kann den Hornhautpatienten geholfen werden wieder zu sehen. Eine gleichwertige Alternative aus Kunststoff existiert nicht“, erklärt Dr. Christina Butsch, Stv. Leiterin der Hornhautbank des Landes Rheinland-Pfalz, die zu den bundesweit größten Hornhautbänken zählt.

Bis vor wenigen Jahren wurde grundsätzlich die ganze Hornhaut transplantiert. Inzwischen wird – bei bestimmten Erkrankungen – nur noch die jeweils geschädigte Schicht der Hornhaut übertragen. Bei der sogenannten DMEK-Methode (Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty) wird nur die innerste gerade einmal 20 Tausendstel Millimeter dünne Zellschicht an der Innenseite der Hornhaut verpflanzt. Zum Vergleich: Ein menschliches Kopfhaar ist 50- 70 Tausendstel Millimeter „dick“. Die Erholung nach diesem sogenannten minimalinvasiven Eingriff ist auch sehr viel schneller als früher. Im Ergebnis lässt sich die Sehschärfe erheblich verbessern, und Lesen und sogar Autofahren kann durchaus wieder möglich sein.

Die Hornhautspende ist bis zu 72 Stunden nach dem Tod möglich – ein Sonderfall unter den Organ- und Gewebespenden. Außerdem können auch hochbetagte und schwerkranke Patienten, beispielsweise Tumorpatienten, Spender sein, weil bei der Hornhautspende nur Gewebe ohne Gefäße übertragen wird und kein Übertragungsrisiko des Tumors besteht. Die Abstoßungsgefahr gilt als gering, weil die Hornhaut nicht mit den Abwehrzellen im Blut in Kontakt kommt.

 

Kontakt

Dr. Christina ButschStv. Leitung der Hornhautbank des Landes Rheinland-PfalzAugenklinik und Poliklinik der Universitätsmedizin MainzDiese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

Pressekontakt

Oliver Kreft, Stabsstelle Kommunikation und Presse Universitätsmedizin Mainz, Telefon 06131  17-7424, Fax 06131  17-3496, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.500 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. Mit rund 7.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Universitätsmedizin zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de

Authors: Universitätsmedizin Mainz

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